Am Ende des Lebens stellt sich nicht die Frage warum Du nicht wie Jesus, Buddha oder sonst jemand gewesen , sondern warum Du nicht Du selber gewesen bist.

 

Es ist nie zu spät, das zu werden, was du hättest sein können.

 

Sammle jeden Tag etwas ewiges, das Dir der Tod nicht nehmen kann.

 

Eine Welle bewegt sich auf das steinige Ufer zu und schreit: Hilfe wir zerschellen, was sollen wir tun, ich habe Angst..

Die hintere Welle antwortet

Sieh doch, wir sind nicht nur Welle, wir sind auch das Meer. Wir zerschellen und zerschellen doch nicht. Wir werden das, was wir immer schon sind, sonst nichts. Wir sind auch das Meer.

 

Früher oder später ist es still, nichts bleibt, nichts kann mitgenommen werden

 

So außergewöhnlich der Moment des Todes sein  wird, er wird auch nur ein weiterer Moment sein

 

 

Tod

 

Tod, du Unerbittlicher und dennoch Freund
Welche Worte wir Dir auch geben

Wie erwartet, überraschend, hart  oder barmherzig
Was könnte je Dich fassen, Dich beschreiben?
Du unser ständiger Begleiter und tiefster Lehrer.
Du lehrst uns die völlige Unselbstverständlichkeit, leben zu dürfen

und die unsagbare Kostbarkeit.

Es ist so seltsam, gerade Du lehrst Freude,

Du lehrst uns jeden Tag als heilig zu begrüßen,

und die Schönheit und den Zauber des Lebens.
Du lehrst uns das Lied des Dankes für die Geschenke des Augenblicks,

Du lehrst die Frage:

Was ist wichtig? 

Wie jemand fragte, nachdem er lang gesessen vor den Verbrennungsstätten.

Wenn wir Dich sehen, schauen wir in den Spiegel unseres Lebens,
und es kommt eine große Klarheit.
In Deinem Spiegel sehen wir, wie wir leben.

Du lehrst uns, unsere Prioritäten zu bedenken.

Und wenn ich mich aufrege über irgendetwas, dann schenkst Du mir Gelassenheit:

Ich brauche mich nur zu erinnern, dass Du neben mir bist.

Du rufst so sehr in den Augenblick und lehrst uns, in ihn zu erwachen

und dass er das einzige ist, was wir haben.
Du zeigst die Illusion allen Aufschiebens, und dass nur das Jetzt zählt.

Du zeigst uns  die vibrierende Schönheit des Augenblicks.
Du großer Lehrer des Mitgefühls, Du lehrst uns Güte.

Du lehrst uns Güte mit unseren Fehlern.

Sie sind relativ.

Du lehrst uns in Deiner Tiefe Mitgefühl für uns alle, füreinander und für uns selbst:
Wir alle werden von Dir berührt werden.
Du lehrst uns, unseren urteilenden Geist in das Herz sinken zu lassen.

Du lehrst Vergebung füreinander und für uns selbst,

und welche Weite der Frieden birgt.
Du lehrst uns Liebe, indem Du uns unsere einmalige Schönheit und unsere gewaltige Zerbrechlichkeit zeigst.
Unerbittlich fragst Du nicht nach dem Alter, nicht nach der Jugend der Jahre -

denn Du bist immer da.
Du zeigst das Wunder des Körpers und seine Kostbarkeit.

Und Du zeigst, wie gewaltig seine Verwandlungen sein können und zu welchem Leid er fähig ist.
Und ein Empfinden taucht auf von Dank für die Geschenke der lindernden Medizin.
Du lehrst uns Zärtlichkeit für unser aller vergänglichen Körper und für die Tiefe der Seele, 
die so sehr aufscheinen kann, wenn seine Veränderungen jenseits jeglicher Kontrollierbarkeit sind.

Du zeigst uns die Heiligkeit der letzten Atemzüge und des Atems überhaupt.
Und wenn der Körper von Dir berührt worden ist, ist da ein überwältigendes Empfinden von

In-Ordnung-Sein und eine große Weite -
Und oft erscheint ein Lächeln nicht zu erklären-
Vollkommene Unbegreiflichkeit.
Du  zeigst uns Deine Größe und unsere Kleinheit und unsere Nacktheit,

und schenkst ein Ahnen, dass unser wirkliches Wesen unermesslich ist --

Du zeigst uns unsere Gemeinsamkeit,
und dass sie viel wirklicher ist als unsere Besonderheit,

auch wenn unsere Kultur es genau anders betont.
Wie viel gibt es in ihr, die Materielles so wichtig nimmt,

was auf Dich vorbereitet?
Du zeigst so viel Härte und so viel Liebe zugleich.
Es gibt freie Menschen, die in Deiner Nähe heiter sind und den Eindruck haben,

aus ihrem Zentralgefängnis entlassen zu werden.
Und ausgerechnet Du lehrst Humor, eine Heiterkeit der Seele.
Denn was gibt es schon, was Du nicht relativierst?
Du zeigst uns, dass die Solidität der Dinge, die wir für so stabil halten,

eine scheinbare ist.

Du lehrst uns, dass es nichts gibt, was nicht verschwindet,

überhaupt nichts in der Welt der Erscheinungen ...
Du zeigst ihre Leerheit und ihren Zauber zugleich.
Du schwer Erträglicher bist nichts Besonderes und vollkommen natürlich.

Und doch bist Du unermesslich und eine Quelle vielleicht aller Religion.
Du bist völlig im Sein und ganz in seinem Arm,

und doch die tiefste Anfrage für unser Bewusstsein.

Es ist ganz unmöglich, sich an Dich zu gewöhnen,

vielmehr zeigst Du die Ungewöhnlichkeit von allem.

Du zeigst uns, dass wir in einer gewaltigen Wirklichkeit leben -

jenseits aller Konzepte des Denkens und jenseits all seiner Gewohnheiten -
Für das Ich, das sich wichtig nimmt, bist Du eine Beleidigung.  
Denn Du zeigst ihm, was es ist, und machst sichtbar

die unglaublichen Verhaftungen unseres Geistes,

und wie irreal so vieles ist, womit er sich beschäftigt -

Du zeigst uns die Illusion, wenn wir unsere Gedankengebäude für das Leben halten,

und wenn wir glauben, dass wir der Körper sind -
Beeindruckend schonungslos zeigst Du die Illusionshaftigkeit jeder Ich-Welt

und jeder Ich-Wichtigkeit. In Dir dürfen wir vollkommen bedeutungslos sein...
Du zeigst die Nichtigkeit unserer Vorlieben und Abneigungen,

und Du zeigst durch all unsere Widerstände und Leiden hindurch,

dass Du vollkommen in Ordnung bist...
In Deinem Feuer verbrennt unser oberflächlicher Geist;

unserer Tiefe wirst Du zum Freund und lädst ein, zu vertrauen

(...was ist so sicher wie Du...)
Du lehrst uns, innezuhalten in unserer Geschäftigkeit...
Gewahr zu werden des Lebens, seiner Schönheit, seiner Fülle -
Gewahr zu werden der Stille, die so tief sich um uns breitet.
Du bewegst uns, uns zu verneigen.
Vollkommene Unbegreiflichkeit, wer kann je Dich fassen, je Dich greifen?
In Dir stirbt alles, was wir zu sein glauben, alles, wofür wir uns halten,

alles, womit wir uns identifizieren,

und so lehrst Du die Frage:

Wer sind wir?   Wer lebt?   Wer stirbt?

Und Du weckst ein Ahnen, dass das Wirkliche unermessliche Weite ist -
ein Ahnen, dass die Weite nicht stirbt, ein Ahnen von gänzlicher Unergründlichkeit,
von tiefem Zuhause.

Maria Dahl

 

 

“Die Existenz ist wie ein Ozean und wir sind Wellen, die in der Sonne tanzen, in der Sonne singen und wieder und wieder verschwinden. Es gibt keine Geburt, keinen Tod – wir sind ewig.

Nur oberflächlich gesehen erscheint es, dass eine Welle geboren wird und stirbt. Aber das sieht nur oberflächlich so aus. Sie bleibt immer die gleiche. Manchmal manifestiert sie sich, manchmal erhebt sie sich zur Sonne mit einem tiefen Verlangen, den Himmel zu berühren und die Sterne zu erreichen. Im nächsten Moment entspannt sie  sich in den Ozean hinein, um sich aus zu ruhen.

Der Tod ist ein Ausruhen. Wenn die Ruhe vorüber ist, erhebt sich die Welle wieder. Es ist ein ewiges, sich wiederholendes Geschehen. Wir kommen immer und immer wieder.

Wir brauchen keine Angst vor dem Tod zu haben, denn der Tod ist unecht und natürlicherweise ist auch die Geburt unecht. Wir haben vor der Geburt existiert und wir existieren noch nach dem Tod. Wenn du einmal beginnst, dies zu fühlen, es nicht nur einfach zu glauben, sondern es zu erfahren, verschwindet alle Angst. Die Energie, die in der Angst gehalten war, wird freigesetzt und wird zu Liebe

Es ist die gleiche Energie, die zu Liebe wird. Wenn einmal keine Angst mehr da ist, wird ungeheure Energie freigesetzt. Diese Energie wird zu Liebe. Sie strahlt von dir aus und erreicht andere Menschen. Die Liebe beginnt über dich hinaus zu fließen.”

 

Osho